Advent, Advent, ein Lichtlein brennt…
Was für ein besinnliches Bild: der Adventskranz steht mit seinen 4 dicken Kerzen auf dem Tisch, meistens im gemütlichen Wohnzimmer, eine Kerze nach der anderen wird an den Sonntagen im Dezember angezündet und die Kerzenflammen verbreiten ihren warmen Schein. Nachdem in den letzten 2,5 Jahren Krankheit und in 2022 auch noch Krieg und Inflation die Nachrichten und das Weltgeschehen beherrschten, sehnt man sich ruhigere Momente herbei, gibt sich der vorweihnachtlichen Stimmung gerne hin und versucht die Seele etwas baumeln zu lassen. Neben dem Adventskranz oder zumindest im selben Zimmer steht dann noch die Weihnachtskrippe mit kleinen niedlichen Figürchen aus Holz, Keramik, Gips oder einfach Plastik: Ochse und Esel, die Hirten mit ihren Schäfchen, die Könige, und natürlich Maria, Josef und das Baby in der Futterkrippe, alle sind mit dabei und einträchtig beieinander, in einem Frieden vereint, der in der Welt nicht zu finden ist…
Zurück zum Anfang: Advent. Jeder feiert irgendwie in einer bestimmten Erwartungshaltung Advent. Kurze Anmerkung: Advent kommt aus dem Latein und bedeutet „Ankunft“. Was für eine Ankunft erwarten wir? Der eine wartet, dass doch endlich wieder alles normal und so wie früher wird, der andere wartet bloß furchtsam auf die gestiegene Gas- und Stromrechnung, aber beide warten doch irgendwie auf die Ankunft von Weihnachten, auf die Geschenke oder wenigstens das gemütliche Beisammensein in der Familie, oder man wartet einfach nur noch darauf, dass das Jahr endlich vorbei gehen möge. Und wer den Figürchen aus der eingangs genannten Krippe noch eine minimale Bedeutung abgewinnen kann, wartet vielleicht noch auf das goldige Christkind, den friedlichen Baby Jesus, in Windeln gewickelt, in seiner Krippe liegend…
Leider habe ich an dieser Stelle schlechte Nachrichten: All die eben genannten Erwartungshaltungen führen zu nichts. Weihnachten ist seit über 2000 Jahren vorbei. Jetzt ist es raus! Und es wird noch schlimmer: Baby Jesus kommt auch nicht mehr, nie und niemals wieder. Das Christkind ist schon längst erwachsen, wurde gekreuzigt, hat für die Sünden der Menschen, die an ihn glauben, mit seinem Leben bezahlt, ist auferstanden und aufgefahren in den Himmel…so steht es in dem großen schlauen Buch geschrieben, das in fast jedem Zuhause irgendwo steht, entweder im Regal oder im Schrank, und das man ruhig regelmäßig zum Lesen aufschlagen darf.
Aber es heißt doch Advent! Auf welche Ankunft sollen wir denn dann warten? Auch hier hat das große schlaue Buch (Bibel genannt) eine Antwort:
Denn der Sohn des Menschen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln kommen, und dann wird er jedem Einzelnen vergelten nach seinem Tun.
Matthäus 16, Vers 27
Und dann wird man den Sohn des Menschen in den Wolken kommen sehen mit großer Kraft und Herrlichkeit.
Markus 13, Vers 26
Das sind nur zwei Stellen von vielen, aus denen hervorgeht, dass Jesus wiederkommen wird, und diese erneute Ankunft wird anders sein als an Weihnachten: Das friedliche Lamm Gottes ist bei der nächsten Ankunft ein König und Richter über diese Welt, ganz egal ob man daran glaubt oder nicht. Und in dieser Adventszeit leben wir nun. Weihnachten ist vergangen, das nächste sichtbare Wiederkommen des Gottessohnes steht noch aus.
Die konkrete Frage, die sich daraus ergibt und die sich jeder selbst stellen muss, ist die folgende: „Welche Ankunft von Jesus steht mir ganz persönlich bevor“? Kommt er als mein strahlender König, weil ich sein Gnadengeschenk der Errettung angenommen habe? Oder kommt er als mein Richter und wird meine Taten beurteilen und mich danach richten müssen? Ganz ehrlich: Ich selbst hätte nicht im Ansatz genug gute Taten, um vor dem Richter bestehen zu können und die Bibel sagt ziemlich deutlich, dass niemand von sich aus gerecht und gut genug ist, um zu bestehen…
Mit diesem ernsten und gleichzeitig hoffnungsvollen Gedanken komme ich zum Ende und wünsche Euch und Euren Familien eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit! Und eine weise Wahl bezüglich der kommenden Ankunft…
Christian Majewski