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Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel seid.

Mt 5,44-45

Nein, so gehen die Menschen normalerweise nicht miteinander um. Verständlich, dass Jesus hier ein großes ABER voranstellt, denn Menschen die einen hassen meidet man doch für gewöhnlich. Wie anders ist das doch im Reich Gottes, aber betrachten wir den Text etwas genauer.

Jesus stellt hier die Menschen in den Fokus, die mit allen ihren Möglichkeiten versuchen uns das Leben schwer zu machen – wir lesen von Feindschaft, Fluch, Hass, Beleidigung und Verfolgung. Erstaunlich, dass überhaupt gar kein Grund für diese Aggressionen erwähnt wird, aber manche Menschen brauchen wohl auch keinen. Worüber wir hier nun aber etwas lesen und nachdenken sollten, das ist unsere Reaktion.

Ja, Jesus kennt uns gut genug, dass ER weiß wie schnell wir Umstände, Situationen und Menschen aus unserer Sicht bewerten und entsprechend handeln. Wie schnell vergessen wir, dass Gott jeden einzelnen Menschen liebt und das ALLES was passiert einen guten Grund hat. ER hat die besten Gedanken über jeden einzelnen von uns – auch über unsere Hater (neudeutsch für Feinde). Vielleicht ist gerade unsere Reaktion genau das was Gott gebrauchen möchte, um unser Gegenüber zu erreichen.

Doch wie meint Jesus das „damit ihr Söhne eures Vater im Himmel seid“ ist denn dieses Verhalten wirklich der Schlüssel zur Gotteskindschaft? Nun ja, die Bibel macht an vielen Stellen deutlich, dass einzig und alleine der Glaube an Jesus Christus dazu führt ein Kind Gottes zu werden. So lesen wir davon, dass Jesus sich selbst als den einzigen Weg zum Vater bezeichnet (Joh 14,6) und dass ER allein Sünden vergeben kann (Hebr. 9,26). Aber Jesus sagt genauso deutlich, dass wir verpflichtet sind anderen ihre Sünden zu vergeben. So lesen wir beispielsweise direkt im Anschluss an das Vater-Unser „Euer Vater im Himmel wird euch vergeben, wenn ihr den Menschen vergebt, die euch Unrecht getan haben. Wenn ihr ihnen aber nicht vergebt, dann wird Gott auch eure Schuld nicht vergeben.“ (Mt 6,14-15).

Die Worte Jesu aus der Bergpredigt sind also nicht nur frommer Wunsch, sondern gelebte Praxis im Reich Gottes! Möge Gott uns durch seinen Geist immer wieder helfen, gerade in den schwierigen Situationen, nicht auf uns zu blicken, sondern auf den Nächsten und das mit Gottes Blick voller Liebe und Güte.

Patrick